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Verschlusskontrolle

Systematische Schließrunde zur Außenhautsicherung

Verschlusskontrolle bezeichnet das organisierte Überprüfen, ob alle sicherheitsrelevanten Öffnungen eines Objekts ordnungsgemäß verschlossen sind. Diese Maßnahme findet sich insbesondere im Objektschutz und in Sicherheitsprotokollen von Unternehmen, Behörden oder Einrichtungen mit erhöhtem Schutzbedarf. Bei einer täglichen Verschlusskontrolle – etwa beim Dienstschluss oder Schichtende – geht eine zuständige Person (Wachmann, Schließdienst, Mitarbeiter im Verantwortungsbereich) das Gebäude systematisch ab und kontrolliert Türen, Fenster, Tore, Luken etc. auf ordnungsgemäßen Verschluss. Ziel ist es, sicherzustellen, dass Unbefugte keinen Zutritt erlangen können und dass die Außenhaut des Gebäudes komplett geschlossen ist, um Einbruchsmöglichkeiten zu minimieren.

Die Verschlusskontrolle kann manuell anhand einer Checkliste erfolgen. Viele Einrichtungen (z. B. Schulen, Büros, Kaufhäuser) haben schriftliche Schließanweisungen: welche Türen zu welcher Zeit zu verschließen sind und wer die Verantwortung trägt. In sensiblen Bereichen wird der Rundgang oft protokolliert (z. B. per Wachbuch oder elektronischem Schließkontrollsystem). Wächterkontrollsysteme (mit RFID-Checkpoints, siehe Wächterkontrollsystem) unterstützen dabei, indem der Kontrollgang elektronisch erfasst wird.

Zum Umfang gehört nicht nur das Abschließen von Zugängen, sondern auch das Überprüfen von Fenstern (sind sie geschlossen/verriegelt?), Rolläden (heruntergelassen?), eventuell Alarmanlage scharf geschaltet, Licht ausgeschaltet usw. Besonders wichtig ist die Verschlusskontrolle in Bereichen, in denen tagsüber viele Personen Zugang hatten – um sicherzustellen, dass nach Betriebsschluss nicht irgendwo ein Fenster gekippt oder eine Seitentür unverschlossen geblieben ist. Ein einziges ungesichertes Fenster kann die gesamte mechanische Sicherung aushebeln. Auch Brandabschnitte und Brandschutztüren werden oft in diesem Zuge kontrolliert (sofern sie geschlossen sein müssen).

Im Banken- und Juwelierbereich gibt es z. T. das Vier-Augen-Prinzip für die Schließrunde, oder Alarmanlagen sind so programmiert, dass sie am Ende der Geschäftszeit einen Verschlussmelder erwarten. Einige technische Systeme unterstützen die Verschlusskontrolle: Beispielsweise zeigen Gebäudeleittechnik oder Alarmanlagen am Bedienteil an, ob alle überwachten Türen/Fenster zu sind – erst dann lässt sich die Anlage scharfschalten. Mechanische Verschlussüberwachung geschieht durch Kontakte (Magnetkontakte an Türen/Fenstern), die an eine Alarmanlage oder ein Kontrollpanel melden, ob etwas offen steht.

Insgesamt trägt die konsequente Verschlusskontrolle erheblich zur Einbruchprävention bei. Sie ist eine organisatorische Maßnahme, die technische Sicherungen ergänzt. Oft weisen auch Polizeiberatungsstellen auf deren Bedeutung hin – viele Einbrüche sind nur deshalb möglich, weil Bewohner oder Mitarbeiter vergessen haben, ein Fenster zu schließen oder die Terrassentür zu verriegeln. Eine gut dokumentierte und verlässlich durchgeführte Verschlusskontrolle reduziert diese Risikofaktoren deutlich.