Ein umluftunabhängiges Atemschutzgerät ist ein Atemschutz, der den Träger von der Umgebungsatmosphäre unabhängig macht. Es handelt sich zumeist um ein sogenanntes Pressluftatmer-System (SCBA – Self-Contained Breathing Apparatus), bei dem komprimierte Luft in Flaschen mitgeführt wird. Im Gegensatz zu umluftabhängigen Atemschutzgeräten (Filtermasken, die die Umgebungsluft reinigen) bietet ein umluftunabhängiges Gerät Schutz in Umgebungen ohne genügend Sauerstoff oder mit giftigen Gasen. Typische Einsatzbereiche sind Feuerwehr- und Rettungseinsätze, Chemieunfälle oder Arbeiten in engen Räumen mit Schadstoffatmosphäre.
Das Gerät besteht meist aus einer oder mehreren Druckluftflaschen, einem Druckminderer, einer Atemschutzmaske sowie einer Tragevorrichtung. Durch das Öffnen des Flaschenventils strömt Luft über den Lungenautomat in die Vollmaske des Trägers. Moderne Geräte verfügen über Warneinrichtungen, die bei niedrigem Flaschendruck alarmieren, damit der Träger rechtzeitig die Gefahrenzone verlassen kann. Umluftunabhängige Atemschutzgeräte ermöglichen Einsatzzeiten von typischerweise 15 bis 60 Minuten, abhängig von Flaschenvolumen, Atemarbeit und Gerätetyp.
Solcher Atemschutz kommt zum Einsatz, wenn Sauerstoffmangel oder akute Giftstoffgefahr herrscht – etwa bei Bränden (Rauchgas), in Tanks, Silos oder Kanalisation. Die Geräte müssen regelmäßig geprüft und gewartet werden. Auch die Träger selbst bedürfen spezieller Ausbildung und medizinischer Tauglichkeitstests, da das Atmen gegen Widerstand und das Gewicht der Ausrüstung körperlich belastend sind. Umluftunabhängige Atemschutzgeräte zählen zu den wichtigsten Komponenten des persönlichen Schutzes im Brand- und Katastrophenschutz. Sie ermöglichen das Vordringen in lebensfeindliche Atmosphären, in denen Filtergeräte nicht ausreichen würden.