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Sprinkleranlage (Löschanlage)

Automatische Löschung mit lokal auslösenden Sprinklern

Eine Sprinkleranlage ist ein automatisches Löschsystem, das in Gebäudedecken installiert wird und bei Brandausbruch selbsttätig Wasser versprüht. Sie durchzieht das Gebäude mit einem Netz von Wasserrohren, an denen in regelmäßigen Abständen Sprinklerköpfe sitzen. Jeder Sprinklerkopf ist durch ein hitzeempfindliches Element verschlossen – oft ein kleines Glasröhrchen, das mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. Steigt die Umgebungstemperatur durch einen Brand über den Auslösewert (z.B. ~68 °C für Standard-Sprinkler), platzt das Glasröhrchen: Der Wasserdruck drückt den Verschluss heraus und Wasser spritzt heraus. Ein Sprühverteiler am Sprinklerkopf sorgt dafür, dass sich das Wasser als feiner Regen über der Brandstelle verteilt.

Wichtig: Nur Sprinkler in unmittelbarer Nähe des Feuers lösen aus. Anders als Hollywood-Filme zeigen, werden nicht alle Sprinkler im Gebäude auf einmal aktiviert – so würde unnötig viel Wasserschaden entstehen. Die Anlage reagiert lokal: Dort, wo Feuerhitze auf einen Sprinkler wirkt, geht dieser an; andere bleiben zu, solange sie kalt bleiben. Sobald ein Sprinkler öffnet, sinkt der Druck in der Leitung, was in der Sprinkleranlage einen Alarm auslöst (über einen Druckschalter oder ein Alarmventil) und oft eine Meldung an die Feuerwehr weitergibt. Ein zentraler Alarmgong kann ebenfalls durch das Wasser angetrieben ertönen. Bei größeren Anlagen starten dann auch Pumpen, um ausreichend Wasser zu fördern (in Hochhäusern z.B. aus einem Löschwassertank).

Sprinkleranlagen sind vorgeschrieben in vielen Gebäuden mit hohem Personen- oder Sachwert-Risiko: Industriebetriebe, Einkaufszentren, Tiefgaragen, Flughäfen, auch vermehrt in großen Wohnkomplexen und Hochhäusern. Der Grund: Statistiken belegen, dass Sprinkler Brände meist schon in der Entstehungsphase ersticken und einen Großbrand verhindern. Der Schaden durch etwas Sprühwasser ist dabei in der Regel weit geringer als der Schaden, der durch unkontrolliertes Feuer entstanden wäre – und vor allem werden Menschenleben geschützt.

Wartung: Sprinkleranlagen müssen regelmäßig inspiziert werden. Tägliche visuelle Kontrollen des Systemdrucks, wöchentliche Testläufe von Pumpen etc. sind je nach Norm vorgeschrieben. Die Sprinklerköpfe dürfen nicht zugestellt oder übermalt werden, damit sie im Ernstfall funktionieren. Eine zuverlässige Sprinkleranlage braucht eine jederzeit verfügbare Wasserversorgung (Stadtleitung oder Vorratstank mit Pumpe) und muss frostsicher betrieben werden (in ungeheizten Gebäudeteilen füllt man z.B. Frostschutzmittel ein oder nutzt „Trockenanlagen“ ohne Wasser in den Rohren bis zur Auslösung).

Zusammenspiel: Eine Sprinkleranlage ersetzt keine Brandmeldeanlage, aber sie kann mit ihr zusammenarbeiten. Typischerweise löst ein Sprinkler die interne Alarmgebung aus; parallel kann eine Brandmeldezentrale weitere Sirenen, Feuerwehraufschaltung etc. steuern. Durch den Kühleffekt des versprühten Wassers wird die Brandausbreitung massiv verlangsamt oder gestoppt. Oft genügt ein einzelner Sprinklerkopf, um einen Zimmerbrand zu löschen, bevor die Feuerwehr eintrifft. Aus diesem Grund werten Versicherungen Sprinkler sehr positiv und gewähren Rabatte auf Prämien.