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Organisationssicherheit (betriebliche Sicherheit)

Alle organisatorischen Maßnahmen zum Schutz von Personen, Sachwerten und Informationen

Definition

Der Begriff Organisationssicherheit umfasst alle organisatorischen Maßnahmen innerhalb eines Unternehmens oder einer Institution, die darauf abzielen, Personen, Sachwerte und Informationen zu schützen. Im Gegensatz zu rein technischen oder baulichen Sicherungen geht es hier um Strukturen, Prozesse und Verhaltensweisen, die Sicherheit im Betriebsablauf verankern.

Sicherheitsrichtlinien

Ein wichtiger Aspekt der Organisationssicherheit ist die Erstellung und Umsetzung von Sicherheitsrichtlinien. Diese legen verbindliche Regeln fest, zum Beispiel wer Zutritt zu bestimmten Bereichen erhält, wie Ausweise oder Schlüssel verwaltet werden, wie Besucher anzumelden sind oder welche Verfahren bei einem Alarm einzuhalten sind.

Schulungen und Sensibilisierung

Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeiter spielen eine große Rolle: Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter sollte die Sicherheitsregeln kennen und im Ernstfall (z.B. Evakuierung bei Feueralarm) wissen, was zu tun ist.

Risikoanalysen und Notfallpläne

Zur Organisationssicherheit gehören auch regelmäßige Risikoanalysen und Notfallpläne. Das Management identifiziert dabei potenzielle Gefahren (von Einbruch über IT-Ausfall bis zu Naturkatastrophen) und legt Abläufe fest, um diesen vorzubeugen oder darauf zu reagieren.

Notfallplan

Ein Notfallplan kann beispielsweise definieren, wer bei einem bestimmten Vorfall welche Verantwortung übernimmt, wie die Kommunikation intern und mit Behörden abläuft und welche Backup-Systeme bereitstehen. Oft werden Krisenübungen oder Alarmproben durchgeführt, um die Wirksamkeit der Pläne zu testen und das Personal zu trainieren.

Weitere Elemente

Weitere Elemente der betrieblichen Sicherheit sind Zutrittskontrollsysteme mit abgestuften Berechtigungen (nur befugtes Personal gelangt in sensiblere Bereiche), ein durchdachtes Schlüssel- oder Ausweismanagement, Besuchererfassung, sowie teilweise Überprüfungen von Dienstleistern oder neuen Mitarbeitern (z.B. Zuverlässigkeitsüberprüfungen bei sicherheitskritischen Tätigkeiten).

Präventiver Ansatz

Das Ziel ist, Sicherheitslücken zu schließen, bevor ein Schaden eintritt – also präventiv.

Ergänzung zur technischen Sicherheit

Organisationssicherheit ergänzt damit die technische Sicherheitausstattung: Selbst die beste Alarmanlage nützt wenig, wenn etwa die Scharfschaltung regelmäßig vergessen wird oder unberechtigte Personen aufgrund mangelhafter Zutrittsprozesse ins Gebäude gelangen.

Sicherheitskultur

Durch klare Zuständigkeiten, festgelegte Abläufe und eine Sicherheitskultur im Unternehmen wird das Schutzniveau erheblich erhöht. Kurz gesagt: Organisationssicherheit sorgt dafür, dass Sicherheit nicht dem Zufall überlassen, sondern bewusst in die täglichen Abläufe integriert wird.

Unternehmenskultur

Nicht zuletzt bedeutet Organisationssicherheit auch, eine Unternehmenskultur zu fördern, in der Sicherheit von allen mitgetragen wird. Führungskräfte müssen die Bedeutung betrieblicher Sicherheit vorleben und Mitarbeiter ermutigen, auf mögliche Risiken hinzuweisen (z.B. offen stehende Türen, unbekannte Personen im Gebäude) und sich an die Vorgaben zu halten.

Regelmäßige Überprüfung

Durch regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Sicherheitskonzepte passt sich die Organisation an neue Bedrohungen oder veränderte Rahmenbedingungen an. So entsteht ein umfassendes Sicherheitsmanagement, das technische Schutzmaßnahmen, menschliches Verhalten und klare Prozesse zu einem wirkungsvollen Ganzen verknüpft.