Definition
Im Sicherheitskontext bezeichnet Online-Überwachung die Fernüberwachung von Objekten oder Sicherheitssystemen über das Internet in Echtzeit. Durch die Anbindung von Alarmanlagen und Kameras an digitale Netzwerke können Eigentümer oder Sicherheitsdienste jederzeit und von überall auf die Systeme zugreifen.
Smartphone-Integration
Beispielsweise lassen sich mit einer Smartphone-App die Live-Bilder von Überwachungskameras abrufen, Alarmmeldungen werden per Push-Nachricht oder E-Mail übermittelt und der Status der Alarmanlage (scharf/unscharf) kann aus der Ferne eingesehen oder verändert werden.
Professionelle Sicherheitsdienstleister
Für professionelle Sicherheitsdienstleister bedeutet Online-Überwachung, dass eine Leitstelle (Notrufzentrale) rund um die Uhr via Internetverbindung mit den Alarm- und Videoanlagen ihrer Kunden verbunden ist. Löst ein Sensor Alarm aus, kann der Operator in der Leitstelle sofort Bilder der vor Ort installierten IP-Kameras aufschalten, um die Lage zu prüfen – man spricht von Videoverifikation.
Videoverifikation
So lässt sich schneller beurteilen, ob es sich um einen echten Einbruch, einen Fehlalarm oder vielleicht nur um ein umgefallenes Regal handelt. Anschließend können entsprechend die richtigen Maßnahmen eingeleitet werden.
Videowächterrundgänge
Auch sogenannte Videowächterrundgänge sind dank Online-Überwachung möglich: Dabei schaltet ein Sicherheitsmitarbeiter in regelmäßigen Abständen oder anlassbezogen die Kameras eines Objekts nacheinander auf und prüft, ob alles in Ordnung ist, ähnlich einer Streifenrunde vor Ort – nur virtuell.
Smart-Home-Anwendungen
Auch private Anwender nutzen Online-Überwachung vermehrt im Smart-Home-Bereich: Man kann von unterwegs kurz ins Wohnzimmer schauen, ob zu Hause alles okay ist, oder wird alarmiert, wenn die Haustür während des Urlaubs geöffnet wird.
Cybersicherheit
Diese ständige Konnektivität erhöht die Sicherheit, erfordert aber auch Schutz vor Cyberangriffen. Daher sollten bei vernetzten Sicherheitssystemen stets aktuelle Verschlüsselungsstandards und Zugriffsrechte konsequent umgesetzt werden, damit Unbefugte nicht in die Kameras oder Anlagen eindringen können.
Neue Dimension der Sicherheit
Richtig eingesetzt bietet die Online-Überwachung eine enorme Erweiterung traditioneller Sicherung: Sie ermöglicht blitzschnelle Alarmweiterleitung, ortsunabhängige Kontrolle und im Ernstfall eine präzisere Einschätzung der Situation – was zu schnelleren und passgenaueren Reaktionen führt.
Technische Grundlagen
Technisch stützt sich die Online-Überwachung auf eine stabile Datenverbindung (Breitbandinternet, Mobilfunk). Viele moderne Anlagen verfügen über redundante Übertragungswege, sodass bei Ausfall des Internetanschlusses etwa automatisch eine Mobilfunkverbindung (GSM/LTE) einspringt.
Cloud-Speicherung
Die aufgezeichneten Videodaten können entweder lokal im Objekt gespeichert oder verschlüsselt in eine Cloud übertragen werden, um sie bei Sabotage vor Ort gesichert zu haben. Allerdings werfen cloudbasierte Überwachungslösungen auch Fragen des Datenschutzes auf – hier ist sorgfältig zu konfigurieren, wer Zugriff auf die Kamerabilder hat und wie lange Daten gespeichert bleiben.
Proaktive Sicherheit
Insgesamt ermöglicht die Online-Überwachung eine neue Dimension der Sicherheit: Alarmsysteme werden „smart" und können proaktiv Informationen liefern. Dadurch lässt sich nicht nur schneller reagieren, sondern potenziell auch präventiv eingreifen, bevor größerer Schaden entsteht.