Definition
Als Notstromversorgung bezeichnet man die Bereitstellung elektrischer Energie für sicherheitsrelevante Systeme im Fall eines Stromausfalls. Insbesondere Alarmanlagen, Brandmeldeanlagen, Zutrittskontrollen und ähnliche Einrichtungen verfügen über interne Backup-Stromquellen, typischerweise Akkumulatoren (Blei- oder Lithium-Batterien), die bei Netzausfall automatisch einspringen.
Sabotageschutz
Dadurch bleibt eine Alarmanlage auch dann funktionsfähig, wenn Einbrecher vorsätzlich den Strom abstellen oder ein Blackout auftritt.
Dimensionierung
Die Dimensionierung der Notstromversorgung richtet sich nach den Anforderungen: Einfache Systeme halten mit ihrem Akku oft 12 bis 24 Stunden durch, während hochsicherheitsrelevante Anlagen deutlich länger überbrücken müssen. Normen und Richtlinien – etwa die VdS-Richtlinien für Gefahrenmeldeanlagen oder DIN-Vorschriften – definieren Mindestpufferzeiten, damit im Ernstfall genügend Zeit bleibt, die normale Stromversorgung wiederherzustellen oder weitere Maßnahmen zu ergreifen.
Normen und Standards
Beispielsweise fordert die europäische Norm EN 50131 für Alarmanlagen je nach Sicherungsklasse eine Notstrombetriebsdauer von mindestens einigen Stunden (niedrige Grade) bis zu 60 Stunden (hohe Grade).
Technische Umsetzung
Technisch sind in der Alarmzentrale Akkus verbaut, die ständig vom Netzteil geladen werden und im Bereitschaftszustand stehen. Fällt die Netzspannung weg, liefert der Akku sofort die Energie für Zentrale, Melder, Signalgeber und Kommunikationseinrichtungen (z.B. Wählgerät oder IP-Modul). Viele Außensirenen besitzen zusätzlich eigene Akkus, sodass sie auch bei gekappter Leitung oder Sabotagealarm noch lautstark warnen können.
USV-Anlagen
Neben internen Akkus kommen in größeren Gebäuden auch USV-Anlagen (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) oder Notstromaggregate (Generatoren) zum Einsatz, um zahlreiche sicherheitskritische Systeme – von Alarmservern bis zur Notbeleuchtung – gemeinsam abzusichern.
Wartung und Prüfung
Wichtig ist die regelmäßige Wartung und Prüfung der Notstromversorgung: Akkumulatoren haben nur eine begrenzte Lebensdauer (oft 3–5 Jahre) und verlieren mit der Zeit an Kapazität. Moderne Alarmanlagen überwachen daher den Zustand der Backup-Batterie und melden eine Störung, wenn diese schwach wird oder ausfällt. Fachfirmen prüfen im Rahmen von Wartungen die Akkus und tauschen sie bei Bedarf aus.
Zuverlässigkeit
Nur eine intakte Notstromversorgung garantiert, dass eine Sicherheitsanlage im Gefahrenfall unabhängig vom öffentlichen Stromnetz weiterhin einsatzbereit bleibt und Alarmmeldungen zuverlässig absetzen kann.
Sabotageschutz
Für Einbrecher bedeutet dies, dass das Kappen der Stromversorgung allein nicht zum Ausfall der Sicherheitstechnik führt – die Anlage alarmiert trotzdem. Erst wenn auch die Notstromreserven erschöpft sind, würde das System inaktiv. Daher gehört eine robuste Notstromversorgung zu den essenziellen Bestandteilen eines umfassenden Sabotageschutzes bei Alarmanlagen und sicherheitstechnischen Einrichtungen.