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Löschanlage (stationäre Feuerlöschanlage)

Eine fest installierte, automatisch arbeitende Brandbekämpfungsanlage in Gebäuden oder Anlagen

Definition

Eine fest installierte, automatisch arbeitende Brandbekämpfungsanlage in Gebäuden oder Anlagen. Sie dient dazu, im Falle eines Brandes das Feuer sofort einzudämmen oder zu löschen – noch bevor die Feuerwehr eintrifft.

Sprinkleranlage

Das bekannteste Beispiel ist die Sprinkleranlage: In Decken sind zahlreiche Sprinklerdüsen verteilt, verbunden mit einem Wassernetz unter Druck. Jeder Sprinklerkopf ist durch ein Glasfässchen oder Lötteil verschlossen, das bei einer bestimmten Temperatur (z.B. 68 °C) platzt. Sobald also ein Feuer die Umgebung erhitzt, öffnet der nächstgelegene Sprinkler und es sprüht Wasser auf den Brandherd.

Selektive Arbeitsweise

Sprinkler arbeiten selektiv – nur dort, wo es heiß wird, geht der Sprinkler an (Hollywood irrt, wenn es alle gleichzeitig zeigt). Dadurch werden Entstehungsbrände oft gelöscht oder zumindest so gekühlt, dass sie sich nicht weiter ausbreiten. Eine Zentrale meldet gleichzeitig Alarm (Feuerwehr).

Vorschriften und Wirksamkeit

Sprinkleranlagen sind vorgeschrieben in vielen Hochhäusern, Einkaufszentren, großen Tiefgaragen, Industriehallen etc., weil sie sehr wirksam sind: Statistiken belegen, dass richtig gewartete Sprinkler 90+% der Brände erfolgreich begrenzen.

Gaslöschanlagen

Andere Löschanlagen: Gaslöschanlagen – in EDV-Räumen oder Archiven werden unbetretbare Bereiche bei Brand automatisch mit Löschgas geflutet (z.B. CO₂, Argon oder Novec), das den Sauerstoff verdrängt oder chemisch die Flammen hemmt. Vorteil: keine Löschwasserschäden, dafür muss der Raum aber dicht sein und Menschen rechtzeitig raus (CO₂ wäre tödlich bei Einatmung).

Schaumlöschanlagen

Schaumlöschanlagen: z.B. in Hangars oder Chemielagern – dabei mischt die Anlage dem Wasser Schaummittel zu, wodurch z.B. brennende Treibstoffe besser gelöscht werden.

Wassernebel-Löschanlagen

Wassernebel-Löschanlagen: erzeugen feinsten Nebel statt viel Wasser, gut für Räume mit empfindlicher Technik.

Küchen-Löschanlagen

Küchen-Löschanlagen (in Großküchen über Fritteusen): sprühen automatisch Speziallöschmittel, wenn Fettbranddetektoren auslösen.

Funkenlöschanlagen

Funkenlöschanlagen: in Absaugrohren (z.B. Holzstaub in Sägewerken) – ein Funkendetektor im Rohr löst Blitz-Wassersprühdüsen aus, um Funken zu löschen, bevor sie ein Silo erreichen.

Wartung und Sicherheit

All diese Anlagen brauchen regelmäßige Wartung und Prüfung – nichts ist schlimmer, als eine falsche Sicherheit. Sie sind oft an Brandmeldeanlagen gekoppelt oder haben eigene Auslösemechanismen. Bei Aktivierung warnen sie meist akustisch (damit Personen sich in Sicherheit bringen und z.B. bei Gaslöschung nicht im Raum bleiben).

Voralarm-Systeme

In Räumen mit CO₂-Löschanlage hängt z.B. ein Voralarm-Signalgeber „Achtung CO₂-Austritt in 30 Sekunden".

Nutzen und Risiken

Der Nutzen stationärer Löschanlagen ist enorm: Sie schützen Werte und vor allem Menschen, indem sie Entstehungsbrände sofort bekämpfen. Dadurch wird oft ein Großbrand verhindert. Nachteil: Ein Fehlauslösen (selten, aber möglich) kann beträchtlichen Schaden anrichten, vor allem bei Wasser/Schaum. Aber das Risiko geht man zugunsten der Sicherheit ein.

Fazit

Ohne Löschanlagen wären manche Gebäude bei Nacht kaum sicher zu kriegen. Sie sind quasi „die Feuerwehr, die immer im Haus ist" und oft schon löscht, bevor der Notruf überhaupt abgesetzt wurde.