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Lockpicking

Die Fähigkeit, ein Schloss mit speziellen Werkzeugen zu öffnen, ohne den Originalschlüssel zu benutzen

Definition

Die Fähigkeit, ein Schloss mit speziellen Werkzeugen und Geschick zu öffnen, ohne den Originalschlüssel zu benutzen und ohne das Schloss zu zerstören. Im deutschen Sprachgebrauch wird oft das englische „Lockpicking" verwendet, vor allem von der Community, die das als Hobby oder Sport betreibt.

Grundprinzip

Im Kern bedeutet es, dass man die internen Mechanismen eines Schlosses manipuliert, um es in die Öffnungsposition zu bringen. Beim klassischen Stiftzylinder-Schloss (wie bei fast jeder Haus- und Wohnungstür) heißt das: Mit einem Spanner (kleines Werkzeug) wird leichter Drehdruck im Schlüsselkanal ausgeübt, während man mit Picknadeln (Dieterich) die Stifte drinnen nacheinander in die richtige Höhe drückt.

Technik

Hat man alle richtig positioniert (die Scherlinie frei), dreht sich der Zylinder und das Schloss öffnet. Professionelle Einbrecher kennen diese Technik, nutzen sie aber laut Polizeistatistik eher selten – viele gehen lieber brachial vor (Hebeln, Bohren), da es schneller geht und Lockpicking einiges an Übung erfordert und bei hochwertigen Schließzylindern oft sehr schwierig bis unmöglich ist (wegen Pickingschutz).

Historische Entwicklung

Dennoch: In den 90er-Jahren war mal in Mode, dass Kriminelle Schließzylinder mit selbstgebauten Dietrichen leise öffneten. Heutzutage hat die Schließtechnik reagiert – moderne Zylinder haben z.B. gepilzte Stifte oder zusätzliche Sperrelemente, die sich beim Pick-Versuch verkanten, oder Magnetkonstruktionen, die ohne richtigen Magnetcodeträger nicht drehbar sind.

Lockpicking als Sport

Lockpicking als Sport: Es gibt weltweit eine Szene, die sich legal mit Schlossöffnungen beschäftigt – sie trifft sich auf Wettbewerben (wer öffnet Schloss X am schnellsten) und trägt zum Bewusstsein bei, welche Schlösser gut oder schlecht sind. Motto: „Öffne Schlösser, die dir gehören oder bei denen du Erlaubnis hast". Viele Erkenntnisse daraus fließen indirekt in bessere Schlösser ein.

Spezialwerkzeuge

Es gibt neben Dietrichmethode auch Spezialwerkzeuge wie Elektropicks (vibrieren die Stifte in Position) oder Decoder für Tresorschlösser – letztere sind aber hochspezialisiert. Auch die Polizei hat „locksmiths", die Türen öffnen können, ohne Schaden (z.B. bei Hausdurchsuchungen, wenn niemand aufsperrt).

Sicherheitsaspekte

Für den Bürger heißt das: Ein Schloss mit einfachem Standardzylinder könnte theoretisch in wenigen Sekunden „gepickt" werden – daher sollte man auf Schließzylinder mit zertifiziertem Pickingwiderstand achten. Und: Manchmal bieten Diebe via Haustürwerbung an, Schlösser zu tauschen – dann bauen sie absichtlich leicht zu knackende ein. Solche Betrugsmaschen sind selten, aber es gab Fälle.

Fazit

Fazit: Lockpicking ist eine reale Öffnungsmethode, die von legal wie illegal Seite genutzt werden kann. Gute mechanische Sicherungen kontern diese Methode effektiv. Für Laien ist es faszinierend, mal zu sehen, wie unsicher manche Billigschlösser sind – das verbessert das Verständnis, warum man nicht am Schloss sparen sollte. Und witzig: Unter Lockpickern sagt man, jedes Schloss ist irgendwann zu knacken – es ist nur eine Frage von Zeit, Werkzeug und Können.