Definition
Fachbegriff für Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes, der im Alarmfall zum Objekt fährt und die Situation überprüft – umgangssprachlich auch „Wachmann auf Alarmfahrt" oder Alarmfahrer.
Aufschaltung auf NSL
Wenn eine Alarmanlage auf einen privaten Sicherheitsdienst (NSL – Notruf- und Serviceleitstelle) aufgeschaltet ist, wird bei Alarm eine Interventionskraft geschickt.
Einsatz
Diese ist typischerweise in einem Revierfahrzeug unterwegs, kennt das Objekt (Lage, Zugänge, eventuell hat er Schlüssel oder Codes, um reinzukommen) und hat klare Anweisungen, was zu tun ist.
Einbruchalarm
Bei einem Einbruchalarm etwa fährt er schnellstmöglich (Interventionszeiten um 15-20 Minuten sind oft vertraglich vereinbart) zum Objekt, beobachtet von außen, ob Einbruchspuren oder Täter erkennbar sind, betritt falls nötig das Gebäude (wenn er darf und es sicher erscheint) und prüft auf Einbruch.
Protokollierung
Findet er keinen Hinweis auf einen echten Einbruch (Fehlalarm wahrscheinlich), sichert er das Objekt wieder, schreibt ein Protokoll.
Polizeialarmierung
Findet er Anzeichen eines Einbruchs – z.B. aufgebrochene Tür – zieht er sich in der Regel zurück und alarmiert die Polizei, die für die Festnahme von Tätern zuständig ist (Interventionskräfte haben keine hoheitlichen Rechte).
Geländesicherung
Teilweise sichern Interventionskräfte auch bis zum Eintreffen der Polizei das Gelände und beobachten Täter aus sicherer Entfernung.
Weitere Alarmtypen
Neben Einbrüchen können sie auch auf Brandalarme reagieren (sofern vereinbart: dann prüfen sie z.B., ob wirklich Rauch sichtbar ist, und alarmieren die Feuerwehr) oder auf Überfall-/Panikalarm (dann nähern sie sich taktisch vorsichtig, um nicht selbst Opfer zu werden).
Technische Alarme
Auch technische Alarme (Wasserleck, Stromausfall) können sie checken und erste Maßnahmen ergreifen.
Alarmverfolgung
Diese Dienstleistung nennt man Alarmverfolgung oder -aufschaltung.
Vorteile für Kunden
Für den Kunden hat es den Vorteil, dass 24/7 jemand reagiert – selbst wenn man im Urlaub ist, wird vor Ort kontrolliert. Die Kosten sind meist monatliche Pauschalen plus Einsatzgebühren.
Versicherungsanforderungen
Viele Versicherer verlangen bei hohem Risiko eine VdS-anerkannte Interventionskette, weil nur so garantiert ist, dass nach einem Alarm auch wirklich jemand schaut (und Fehlalarme gefiltert werden).
Ausbildung
Interventionskräfte haben eine Sicherheitsausbildung (§34a GewO in Deutschland), kennen Eigensicherung, rechtliche Grenzen und berichten hinterher schriftlich.
Abschreckungswirkung
Ihr Auftreten – uniformiert, mit Funk – hat oft auch Abschreckungswirkung auf eventuelle Täter, die vielleicht noch in der Nähe sind.
Fazit
Insgesamt sind Interventionskräfte das verbindende Element zwischen elektronischer Meldung und realer Reaktion: Sie stellen sicher, dass auf einen Alarm tatsächlich eine Handlung folgt, und entlasten damit Polizei/Rettung, die erst bei verifiziertem Ereignis gerufen werden.