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Hitzemelder (Wärmemelder)

Ein Brandmelder, der auf Temperaturanstieg reagiert statt auf Rauch

Definition

Ein Brandmelder, der auf Temperaturanstieg reagiert statt auf Rauch. Er wird in Umgebungen eingesetzt, wo normale Rauchmelder unzuverlässig wären (z.B. wegen Dampf, Staub oder Kochrauch).

Bauarten

Hitzemelder gibt es in zwei Bauarten:

Maximalmelder

Maximalmelder lösen Alarm aus, wenn eine bestimmte Temperatur überschritten wird (häufig ~57°C oder 60°C – sobald es heißer wird, schlagen sie an).

Differentialmelder

Differentialmelder reagieren, wenn die Temperatur rapide ansteigt – zum Beispiel mehr als 5°C pro Minute, auch wenn das absolute Niveau noch unter 60°C liegt. Einige Kombimodelle vereinen beide Prinzipien (Differential-Maximalmelder).

Einsatzbereiche

In Küchen etwa würden herkömmliche Rauchmelder durch Kochdämpfe ständig Fehlalarm geben, daher ist dort ein Hitzemelder sinnvoll: Brennt z.B. Speiseöl in der Pfanne, entsteht eine schnelle Hitzeentwicklung, die der Wärmemelder erkennt.

In Garagen oder Werkstätten mit viel Staub verhindert ein Hitzemelder ebenfalls Fehlalarme, weil er auf Staub nicht reagiert.

Nachteile

Allerdings: Ein Hitzemelder schlägt später an als ein Rauchmelder – nämlich erst, wenn genug Wärme da ist. Bei schnell flammenden Bränden ist das okay, bei Schwelbränden (viel Rauch, wenig Hitze) dagegen problematisch. Deshalb ersetzen Hitzemelder die Rauchwarnmelder-Pflicht in Wohnungen nicht – sie sind eine Ergänzung für Spezialbereiche.

Professionelle Anwendungen

In professionellen Brandmeldeanlagen werden Wärmemelder z.B. in Küchen von Hotels eingesetzt, oft zusammen mit Rauchmeldern in angrenzenden Zonen.

Installation

Die Installation erfolgt meist an der Decke (Wärme steigt auf). Ein Differentialmelder muss mittig im Raum sein, damit er den Anstieg gut registriert; Zugluft kann ihn beeinträchtigen.

Multisensoren

Manche modernen Melder in Wohnhäusern sind Multisensoren: Sie kombinieren optischen Rauchmelder und Hitzesensor, um die Erkennungsrate zu erhöhen.

Wartung

Wartung: Hitzemelder haben testbare Elektronik, aber man kann sie schlecht mit Testgas prüfen wie Rauchmelder – stattdessen erfolgt ein Funktionstest über einen Hitzefön oder einen speziellen Prüfmelder.

Lebensdauer

Wichtig: Wie Rauchmelder haben auch Wärmemelder eine begrenzte Lebensdauer (typisch 8-10 Jahre) und sollten dann ausgetauscht werden.

Fazit

Alles in allem sind Hitzemelder ein wichtiger Bestandteil des Brandschutzes an Orten, wo Rauchmelder nicht geeignet sind – sie sorgen dort für eine Alarmierung im Brandfall, ohne ständig falschen Alarm zu schlagen.