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Freilandsicherung

Maßnahmen zur Überwachung von offenen Außenbereichen

Definition

Maßnahmen zur Überwachung von offenen Außenbereichen oder Grundstücksgrenzen, um Eindringlinge bereits im Außenbereich zu detektieren. Im Unterschied zur klassischen Gebäudealarmanlage, die Fenster und Räume schützt, setzt die Freilandsicherung vor dem Objekt an: Ziel ist es, einen Alarm auszulösen, sobald jemand das geschützte Gelände betritt oder über den Zaun klettert – also bevor er ein Gebäude erreicht.

Technische Herausforderungen

Dies ist technisch anspruchsvoll, da draußen viele Störfaktoren (Tiere, Wind, Wetter) vorhanden sind. Dennoch gibt es bewährte Systeme:

Perimeter-Melder

Eine Möglichkeit sind Perimeter-Melder entlang der Grundstücksgrenze. Das können z.B. Infrarot-Lichtschranken sein (Sender und Empfänger bilden einen unsichtbaren „Zaunstrahl"; wird er unterbrochen, gibt es Alarm) oder Mikrowellen-Barrieren, die einen ovalen Überwachungsraum zwischen zwei Masten erzeugen, in dem Bewegung erkannt wird.

Erdverlegte Sensorik

Auch erdverlegte Sensorik ist möglich: Bodendrucksensoren oder Erdkabel, die Schritte detektieren (ähnlich wie Minensensorik) – diese reagieren auf Vibrationen im Boden.

Zaun-Melder

Am bestehenden Zaun können Erschütterungsfühler oder Klettermelder montiert werden, die ein Rütteln oder Übersteigen des Zauns erkennen.

Außen-Bewegungsmelder

Im privaten Bereich werden manchmal einfach Außen-Bewegungsmelder an strategischen Punkten auf dem Grundstück eingesetzt – hochwertigere davon filtern Tierbewegungen heraus und reagieren nur auf Menschen.

Wärmebildkameras und Videoanalyse

Ebenso können Wärmebildkameras oder intelligente Videoanalysesysteme genutzt werden: Überwachungskameras, die per Software unterscheiden, ob eine Person, ein Tier oder nur sich bewegende Äste im Bild sind, und entsprechend Alarm schlagen oder nicht.

Kombination verschiedener Sensoren

Freilandsicherung erfordert meist eine Kombination verschiedener Sensoren, um zuverlässig zu sein. Oft wird eine Alarmverzögerung eingebaut: Der erste Zaunsensor löst aus, aber es geht noch kein Alarm zur Polizei, erst wenn ein zweiter, näher am Gebäude liegender Sensor ebenfalls anschlägt – damit minimiert man Fehlalarme durch Wildtiere etc.

Geländegestaltung

Auch die Geländegestaltung gehört zur Freilandsicherung: Übersichtlich gehaltene, beleuchtete Grundstücke mit wenig Versteckmöglichkeiten machen es Eindringlingen schwerer, unentdeckt zu bleiben.

Zeitgewinn

Der große Vorteil der Freilandsicherung: Zeitgewinn. Erkennt man den Täter schon draußen, können Wachschutz oder Polizei oft noch vor dem eigentlichen Einbruchsversuch eingreifen.

Nachteile

Nachteil: Trotz moderner Technik nie 100% fehlerfrei – ein gewisses Restrisiko für Falschauslösungen bleibt, weswegen diese Systeme oft in kritischen Infrastrukturen oder Industriebereichen eingesetzt werden, wo rund um die Uhr Leitstellen die Alarme verifizieren.

Für Privathäuser

Für Privathäuser ist es eine aufwändige, aber mögliche Ergänzung, wenn das Grundstück entsprechend gesichert werden muss.