Definition
Auch Fehlalarm genannt – das irrtümliche Auslösen eines Alarms ohne tatsächlichen Notfall. In der Sicherheitstechnik sind Falschalarme unerwünscht, weil sie Einsatzkräfte unnötig binden, Kosten auslösen und die Akzeptanz einer Alarmanlage senken (Stichwort „Alarmgewöhnung": Nachbarn reagieren nicht mehr, wenn ständig grundlos Sirenen heulen).
Ursachen für Falschalarme
Ursachen für Falschalarme können technisch sein (defekter oder falsch justierter Sensor, Batterie leer, Störung durch Funk oder Blitzschlag), umgebungsbedingt (Haustiere vor dem Bewegungsmelder, Zugluft bewegt Vorhänge, starkes Unwetter löst einen Erschütterungsmelder aus) oder bedienungsbedingt (Benutzer vergisst, die Anlage vor Betreten unscharf zu schalten; falscher Code eingegeben).
Funktionen zur Minimierung
Hochwertige Anlagen haben daher diverse Funktionen, um Falschalarme zu minimieren: Eingangs- und Ausgangsverzögerungen erlauben es, das Haus zu betreten und die Anlage auszuschalten, bevor Alarm ertönt. Zwangsläufigkeit beim Scharfschalten sorgt dafür, dass die Anlage nur scharf macht, wenn wirklich alle Fenster/Türen zu sind – so wird verhindert, dass ein offenes Fenster sofort Alarm generiert.
Zweite Detektion und Dualmelder
Bei kritischen Meldern kann eine zweite Detektion gefordert sein (z.B. Bewegungsmelder muss zweimal innerhalb von Sekunden auslösen), oder es werden Dualmelder verwendet (siehe Dualtechnologie-Melder), die Störungen besser filtern.
Verifizierung und Regeln
Trotzdem lassen sich Falschalarme nie 100% ausschließen. Deshalb haben Behörden und Sicherheitsdienste Regeln: In vielen Regionen wird die Polizei nur alarmiert, wenn der Alarm verifiziert wurde (z.B. durch Kamera oder Bestätigung durch einen Wachdienst vor Ort).
Kostenersatz
Wiederholte Falschalarme einer Anlage können zu Gebührenbescheiden führen – in einigen Bundesländern wird ab dem zweiten oder dritten Fehlalarm pro Jahr ein Kostenersatz gefordert (oft dreistellige Eurobeträge pro Einsatz).
Empfehlungen für Betreiber
Betreiber sollten daher ihre Anlage regelmäßig warten lassen, alle Nutzer gut einweisen (damit Bedienfehler ausbleiben) und bei einem versehentlichen Alarm sofort die Leitstelle informieren, um den Alarm zurückzunehmen.
Smart-Home-Alarmanlagen
Moderne Smart-Home-Alarmanlagen senden Fehlalarme auch ans Handy des Besitzers – so kann dieser schnell reagieren.
Ziel nach polizeilichen Richtlinien
Insgesamt gilt: Je professioneller geplant und installiert eine Anlage ist, desto seltener sind Falschalarme. Ziel nach polizeilichen Richtlinien ist eine Quote von unter 1 Fehlalarm pro Anlage und Jahr. Denn nur eine verlässliche Alarmanlage genießt dauerhaft das Vertrauen aller Beteiligten.